Das Land hilft: als Erntehelferin auf der Höri

Das Land hilft: als Erntehelferin auf der Höri

Wie sich die Corona-Krise auf die Wirtschaft in der Region auswirkt, darüber habe ich bereits im vergangenen Newsletter berichtet. Nach den Eindrücken, die ich im Konstanzer Supermarkt gesammelt habe, konnte ich Mitte April bei der Salaternte auf der Höri tatkräftig anpacken.

Mit ansprechenden Bildern auf die Situation der Landwirte im Wahlkreis aufmerksam zu machen, war das eine Anliegen. Andererseits wollte ich auf die Aktion „Das Land hilft“ (www.daslandhilft.de) hinweisen – eine Online-Plattform, die Helfer*innen mit Landwirten verbindet. Denn durch die corona-bedingten Reiseeinschränkungen in ganz Europa fehlten unseren Landwirten bis zu 300.000 Arbeitskräfte. Gleichzeitig konnten viele Menschen, die in der Gastronomie oder dem Einzelhandel beschäftigt sind, nicht arbeiten. Für sie wie für andere Freiwillige wurde die Aktion „Das Land hilft“ gestartet.

Zu den Wirtschaftszweigen, die von der Corona-Krise betroffen sind, zählen auch die Obst- und Gemüseproduzenten: Rund 30 Prozent weniger Absatz verzeichnet der Familienbetrieb in Moos dadurch, dass die regionale Gastronomie zurzeit weniger Produkte verarbeitet. Etwas mehr wird zurzeit per Lieferservice verkauft, auf den Märkten der Region etwas weniger, erzählt Diana Maier.

Radieschen ziehe ich aus dem Boden, Eichblattsalate schneide ich dicht über dem Boden ab, auch Tomaten-Setzlinge werden vorbereitet. Stets achte ich darauf, den Abstand von zwei Metern zu Diana Maier einzuhalten. Es macht großen Spaß, unter ihrer Anleitung in der Erde zu wühlen, und die gefüllten Gemüsekisten zeigen, was ich geleistet habe. Frisch im Gewächshaus geerntet und gesäubert landet alles zunächst im Kühlhaus der Gärtnerei und dann beim Kunden auf dem Teller.

In der Produktion des Familienbetriebs sind neben fünf Festangestellten und Dianas Eltern auch Saisonarbeitskräfte aus Rumänien im Einsatz – derzeit nur einer, obwohl sie drei einsetzen könnte. Bei der Heimfahrt bin ich begeistert von der beherzten Art und Weise, wie die Familie Duventäster-Maier die Corona-Krise meistert. Ich habe großen Respekt vor allen, die unsere Versorgung in dieser Zeit aufrechterhalten. Das gilt für alle Bereiche, die systemrelevant für unsere Gesellschaft sind. Dazu zählen neben der Lebensmittelproduktion unter anderem der gesamte Gesundheitsbereich, die Polizei und andere Ordnungskräfte oder auch Bus- und Lkw-Fahrer*innen.