Pressemitteilung: Ärzteversorgung im Wahlkreis Konstanz sehr gut

21. Juni 2022  

Nese Erikli: „Videomedizin wird den Arztbesuch nicht ersetzen, ist aber eine sinnvolle Ergänzung“ 

Die Stadt Konstanz ist aktuell gut mit Hausärzten aufgestellt. Die Zahl der Versorgungsaufträge ist 2022 auf knapp 64 gestiegen, was zum landesweit dritthöchsten Versorgungsgrad (113,2 Prozent) führt. 

Das geht aus einer Kleinen Anfrage von Nese Erikli, Landtagsabgeordnete für Konstanz-Radolfzell hervor. Auf Basis der Bedarfsrichtlinie kann sich somit kein zusätzlicher Hausarzt in Konstanz niederlassen. 

„Ich bin froh, dass nach wie vor viele Medizinerinnen und Mediziner diese wichtigen und patientennahen Aufgaben wahrnehmen. Es zeigt sich, dass die Region zwischen Konstanz und Radolfzell überdurchschnittlich gut aufgestellt bleibt“, erklärt Nese Erikli. 

Denn auch in der großen Kreisstadt Radolfzell arbeiten verhältnismäßig viele Hausärztinnen und -ärzte. Zwar ist hier in diesem Jahr Platz für vier neue Niederlassungen entstanden, der Versorgungsgrad liegt bei 96 Prozent. Eine Unterversorgung besteht oder droht auch hier nicht. 

Gleichzeitig macht auch vor dem Wahlkreis Konstanz der demografische Wandel nicht Halt. In den Bereichen Konstanz und Radolfzell ist ein Drittel der Hausärzte mindestens 60 Jahre alt. Umgekehrt sind nur 25 Prozent (Konstanz) beziehungsweise zehn Prozent (Radolfzell) 50 Jahre oder jünger. 

„Es zeigt sich, dass die Region zwischen Konstanz und Radolfzell überdurchschnittlich gut aufgestellt bleibt.“ 

Der Versorgungsgrad in der Region ist auch in der Fachmedizin überdurchschnittlich gut: Von der Chirurgie und Orthopädie über die Dermatologie bis zur Gynäkologie und Kindermedizin ist der Bedarf, gemessen an niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Verhältnis zur Einwohnerzahl, mehr als gedeckt. Die Bedarfsrichtlinie lässt keine weiteren Niederlassungen zu. 

Gleichwohl macht sich das steigende Alter auch bei Fachmedizinerinnen und -medizinern wie bei Patientinnen und Patienten bemerkbar, die deshalb immer häufiger Praxen aufsuchen. „Es wird dem Land nur gemeinsam mit den Kommunen und dem Bund gelingen, einen künftig drohenden Ärztemangel oder lange Wartezeiten auf Termine vorzubeugen“, erklärt Nese Erikli. „Dies wird nicht von heute auf morgen zu leisten sein, sondern nur mittel- bis langfristig. Ich bin zuversichtlich, dass sich die eingeleiteten Gegenmaßnahmen auszahlen werden.“ 

Das Land arbeitet mit seinen Partnern auf politischer und organisatorischer Ebene an der Neuausrichtung von Versorgungsstruktur, Arbeitsbedingungen und örtlicher Infrastruktur an den Bedürfnissen der nachrückenden Ärztegeneration. Hierzu gehören zum Beispiel der Abbau von Bürokratie und Verbesserungen der Work-Life-Balance, etwa bei der Vereinbarung von Familie und Beruf. 

Die grün-geführte Landesregierung selbst leistet einen enormen Beitrag, um Bürgerinnen und Bürger weiterhin gut medizinisch versorgt zu wissen. Neben diversen Förderungen im Landarztbereich gilt der Digitalisierung des Gesundheitssektors ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit. So förderte die Regierung die Digitalisierung von Medizin und Pflege seit 2017 mit knapp 20 Millionen Euro. 

„Die Corona-Pandemie war ein Katalysator für Videomedizin“, nennt Nese Erikli als Beispiel, „sie ersetzt nicht den Besuch bei der Ärztin oder dem Arzt vor Ort, aber sie ist eine sinnvolle Ergänzung.“ Beispielhaft dafür steht das Erfolgsmodell „docdirekt“, das nach einem Modellprojekt nun in die Regelversorgung überführt werden soll. 

„Docdirekt“ ist eine App, mit der sich Patientinnen und Patienten täglich von morgens bis abends per Nachricht oder über Videotelefonie von Ärztinnen und Ärzten beraten lassen können. Flankierend dazu fördert die Landesregierung zahlreiche Projekte zur Verbesserung der digitalen Kompetenz von älteren Mensch, beispielsweise mit gesundaltern@bw.